I’m a Scientist, Get me out of here! ist ein Onlineangebot, das Schüler*innen den direkten Austausch mit Wissenschaftler*innen ermöglicht. In Live-Chats und über eine Fragen-Funktion einer Website tauschen sich Schüler*innen mit Wissenschaftler*innen aus, bekommen Einblicke in deren Arbeitsalltag und erfahren mehr über aktuelle (Forschungs-)projekte. Organisiert wird die I’m a Scientist-Initiative von Wissenschaft im Dialog in Kooperation mit dem RHET AI Center, gefördert wird es durch die Volkswagenstiftung und die Forschungsbörse.

In der letzten Februarwoche hat I’m a Scientist, Get me out of here! die Themenrunde „KI und Politik” terminiert. Grob gesagt konnten deutschsprachige Schüler*innen dort mit Wissenschaftler*innen in Chats über KI, Politik und Demokratie sprechen.

KIPolitik

Auch das IDP ist in diesem Jahr erstmals bei den Themenrunden vertreten, nachdem es von den Veranstalter*innen zur Teilnahme am Bewerbungsverfahren eingeladen wurde. Sabrina Kirschner, die sich am IDP um Fragen der politischen (Medien-)Bildung kümmert und die Vernetzungsstelle Speak Up! leitet, hat das Bewerbungsverfahren erfolgreich durchlaufen. Sie hat als einzige Person, die nicht in Deutschland arbeitet, in dieser Woche   gemeinsam mit 18 Wissenschaftler*innen aus Deutschland die Fragen von deutschsprachigen Schüler*innen aus verschiedenen Ländern beantwortet und Einblicke in ihre Arbeit am Eupener Institut für Demokratiepädagogik in Ostbelgien bzw. als Leiterin der Vernetzungsstelle Speak Up! gegeben.

© I’m a Scientist / Wissenschaft im Dialog

Sabrina Kirschner, die bevor sie an das Eupener Institut für Demokratiepädagogik  kam, klassisch als Wissenschaftlerin an einer Universität in München arbeitete, freute sich sehr dabei zu sein:

„Das IDP ist natürlich kein klassisches Forschungsinstitut, sondern befasst sich vor allem mit der Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in der Praxis der politischen Bildung. Statt dauernd Aufsätze zu komplizierten Themen zu schreiben, die nur eine Hand von Menschen versteht oder liest, ist es uns wichtig, dass wir praktische Formate anbieten, in denen wir neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft so verständlich aufbereiten, dass möglichst viele Menschen in Ostbelgien in ihrem (Berufs-)Alltag nutzen können.“

In den Chatrunden, an denen Sabrina Kirschner teilnahm, waren Schulklassen aus den verschiedensten Schulformen und (Bundes-)Ländern vertreten. „Neben Regelschulen aus den verschiedenen deutschen Bundesländern waren in den Chats auch die Deutsche Internationale Schule Sharjah aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und die Deutsche Schule aus Cali in Kolumbien dabei. Schade war, dass sich in diesem Jahr noch keine Schulen aus Ostbelgien angemeldet haben“, so Sabrina Kirschner, die sich am IDP um Fragen der politischen (Medien-)Bildung kümmert.

Von der 9. Klasse einer Hauptschule bis zum Informatikkurs im Abiturjahrgang – alle teilnehmenden Lerngruppen hatten sich mit ihren Lehrkräften auf die Chats vorbereitet und stellten interessiert Fragen. Über den Einfluss der KI auf demokratische Prozesse, über die Rolle von Social Media, wie TikTok bei den Wahlen oder neuen KIs wie Deep Seek wollten die Schüler*innen diskutieren. Oft wollten sie auch Einschätzungen zu tagesaktuellen Themen, wie der derzeitigen Situation in den USA, in der Elon Musk und die Techbros eine zunehmend größere Rolle spielen.

„Mich hat es sehr gefreut, mit den Schüler*innen zu diskutieren. Dabei ging es auch um den Arbeitsalltag am IDP, viele der Themen habe ich ja schon im vergangen Jahr bzw. dieses Jahr bei Vorträgen und Workshops für die Zivilgesellschaft aufgegriffen und dazu auch ein entsprechendes Angebot für die  diesjährigen Aktionstage politische Bildung vorbereitet. Wichtig war mir in den Chats zu zeigen, dass Forschung und forschungsnahe Arbeit nicht nur in Laboren stattfindet, in denen Männer mit weißen Kitteln und dampfenden Reagenzgläsern rumlaufen. Im Grunde genommen sind wir am IDP, wo tatsächlich nur Frauen arbeiten, ja so etwas wie ein Ideenlabor, in dem wir neue Formate der politischen Bildung entwickeln, ausprobieren und dann anpassen. Das gilt insbesondere für das Speak Up! Lab, in dem Menschen aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft, gemeinsam mit Fachleuten und Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland gerade am zweiten Speak Up! Buch arbeiten, das neue Erkenntnisse aufgreift. Wissenschaftskommunikation heißt da das Schlüsselwort“, so Sabrina Kirschner. Die Erfahrungen, die sie durch die Teilnahme an den Chats gewonnen hat, will Sabrina Kirschner auch für ihre Arbeit am IDP nutzen. Sie überlegt bereits, ob sich das Chat-Format auch in die diesjährige Speak Up!-Tagung, die Ende des Jahres stattfinden wird, integrieren lässt.

Für die kommenden Runden von I’m a Scientist, Get me out of here!, bei denen es auch wieder einen Bezug zu verschiedenen Aspekten der KI gibt, können sich auch Lehrpersonen aus Ostbelgien mit ihren Klassen bewerben. Das IDP stellt dabei gerne Kontakte her.