Memorator

Ein Internetportal für die historisch-politischen Erinnerungsorte der Großregion

Im Jahr 2023 bekam die AG pBGR den Auftrag vom Interregionalen Parlamentarier Rat (IPR) eine Netzkarte der Erinnerungsorte in der Großregion zu erstellen, um die grenzübergreifende Gedenkkultur zu unterstützen. Es geht dabei nicht darum, das Rad neu zu erfinden, sondern schon bestehende Internetauftritte, sprich Webseiten, zu Erinnerungsorten in der Großregion nach Themen und Kategorien zu filtern und vernetzt, interaktiv und verständlich auf einer dafür eigens geschaffenen Webseite darzustellen. Diese Webseite hat inzwischen den Namen Memorator bekommen und wird am 29. November 2024 im Landtag von Rheinland-Pfalz dem IPR vorgestellt und geht an diesem Datum offiziell online.

In Zukunft kann Memorator natürlich um weitere Gedenkorte erweitert werden, denn in der ersten Phase dieses Projekts musste jede Teilregion sich erstmal auf 25 Orte beschränken. Außerdem kann die entstandene Plattform dazu genutzt werden, Aktivitäten an den Gedenkorten zu bewerben. Verantwortlich ist jede Teilregion für ihre eigenen Gedenkorte. Eine französische Version wird gleichzeitig mit der deutschen Version veröffentlicht, um einen größtmöglichen Zugang für alle in der Großregion und darüber hinaus zu ermöglichen.

Im Folgenden einen Auszug aus der Endversion des Projekts, das die AG dem IPR vorgelegt hat, um die Ziele dieser Idee zu verdeutlichen:

Geschichte hat ihren Platz

In diesem Fall geht es um die zahlreichen Erinnerungs- und Gedenkorte, die eng mit der Geschichte der Demokratie des 19. und 20. Jahrhunderts verbunden sind. Sie bezeugen Ereignisse und die Leistungen von Menschen, die an diesen Orten wirkten oder von diesen Orten repräsentiert werden.

Wir in der Großregion teilen eine Geschichte, aber dazu gibt es je nach Region spezifische Erinnerungskulturen. Diese gilt es über die Grenzen der jeweiligen Region hinaus vorzustellen. Die Sichtbarkeit der Erinnerungsorte in der Großregion wird durch ein digitales Angebot verstärkt, um eine grenzüberschreitende überregionale Perspektive zu eröffnen.

Es gibt bereits eine Reihe von Internetangeboten zu den verschiedenen historisch-politischen Erinnerungsorten der Großregion. Es geht daher in diesem Projekt nicht darum, den bestehenden Angeboten eine weitere Internetseite hinzuzufügen oder die bestehenden Angebote einem neuen inhaltlich-konzeptionellen Ansatz unterzuordnen.

Es geht vielmehr darum, die bestehenden Angebote mit ihren jeweiligen berechtigten Zielsetzungen und pädagogischen Konzepten zu sammeln und zu strukturieren, so z. B. Angebote zu den Erinnerungsorten zum Ersten Weltkrieg, zur Verfolgung und Widerstand im Nationalsozialismus oder zur Entstehungsgeschichte der Europäischen Union.

Oft genug sind die einzelnen Angebote einer Teilregion zu einem bestimmten Themenfeld in den anderen Teilregionen zu wenig oder gar nicht bekannt, obschon die jeweiligen Themen die Regionen historisch miteinander verbinden.

Ziel ist es daher, die Vernetzung von Orten, Menschen, Informationen zu bewerkstelligen. Dazu wird ein zentrales, interaktives Internetportal, das die bestehenden Angebote in den Teilregionen nach Epochen und Themenfeldern sortiert und auffindbar macht, geschaffen. Eine dauerhafte Struktur soll die bestehenden punktuellen, grenzüberschreitenden Verknüpfungen der historisch-politischen Erinnerungsorte in der Großregion auffangen und bewahren und über die Grenzen der Teilregionen hinweg Verbindungswege aufzeigen, die den Austausch zwischen den Akteur*innen fördert, in dem sie Gemeinsamkeiten aufzeigt und zu Kooperationen anregt.

Diese Netzkarte bietet allen interessierten Bürger*innen der Teilregionen den Service, mit einem Mausklick Auskunft über mögliche Ausflugsziele zu erhalten, und soll insbesondere auch Vermittelnde und Lehrende anregen, sich intensiver mit den historischen Themen zu befassen.

Letzte Aktualisierung: 05. September 2024