Als Abschluss der Gedenkwoche für Sekundarschulen findet dieser musikalische Abend mit anschließender Podiumsdiskussion, statt. Mit dabei sind: Hans-Erich Viet, Regisseur des Films Der letzte Jolly Boy, der frühere Richter und […]
Gedenken wird oft mit traurigen und introspektiven Anlässen verbunden, die in die Vergangenheit schauen. Dabei stellt sich bisweilen die Frage auf, ob es sich noch lohnt, an Ereignisse zu denken, die schon so weit zurückliegen. Erinnerung ist wichtig und lohnenswert, allerdings nicht als rückwärtsgewandtes Ritual, sondern als ein Akt lebendiger demokratischer Kultur. Erinnern heißt auch kritisch analysieren, aus Fehlern lernen, um mit den so gewonnenen Erkenntnissen die Zukunft besser zu gestalten.
Deshalb organisiert das IDP eine Gedenkkulturwoche, bei der nicht das Gedenken an sich geht, sondern vielmehr die Debatte darüber, warum es wichtig ist, sich an bestimmte historische Ereignisse zu erinnern, selbst wenn sie sehr lange zurückliegen.
Fake News und Hate Speech sind insbesondere in den vergangenen Jahren in den Fokus gesellschaftlicher Debatten gerückt. Dies gilt natürlich auch für Ostbelgien, wo das Thema im Jahr 2020 größere Aufmerksamkeit gewann, als der damalige ostbelgische Bildungsminister zurücktrat und als Grund dafür auch Fake News und Hate Speech benannte, mit denen er und seine Familie konfrontiert waren. Infolgedessen haben sich verschiedene Akteur*innen der ostbelgischen Zivilgesellschaft deshalb im Spätsommer 2020 zum Bündnis Speak Up! zusammengeschlossen, um ein Zeichen gegen Fake News und Hetze zu setzen setzten. Dies unterstreicht auch Dr. Tomke Lask, Leiterin des Instituts für Demokratiepädagogik, das zu den Gründungsmitgliedern des Bündnisses zählt: „Die Gründung des Bündnisses sollte ein Aufbruchszeichen sein, das mittelfristig in eine kontinuierliche Sensibilisierungsarbeit und größerem Problembewusstsein münden sollte“.
Durch verschiede Aktionen, darunter eine Plakataktion in den ostbelgischen Innenstädten, eine Videoclipaktion zum Safer Internet-Day und maßgeschneiderte Workshopangebote für verschiedene Zielgruppen schafften die Bündnispartner*innen schließlich erste Aufmerksamkeit für die Thematik. Dies gilt auch für das Medienzentrum, wie Gaby Zeimers betont: „Das Medienzentrum möchte als Zentrum für Medienkompetenz dazu beitragen, dass alle Bürger Medien kritisch betrachten, kompetent nutzen und kreativ gestalten. Informationen bewerten und einordnen zu können, ist ein wichtiger Teil des kompetenten Umgangs mit Medien“.
Im Herbst 2021 folgte schließlich die interdisziplinäre und internationale Speak Up! Tagung, die Vertreter*innen der ostbelgischen Zivilgesellschaft mit Praktiker*innen und Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland ins Gespräch brachte. Während der Tagung wurden in Arbeitsgruppen verschiedene Konzepte und Formate für den Umgang mit Fake News und Hate Speech erarbeitet, die derzeit für den Druck des Tagungsbandes aufbereitet werden.
Auch Tabea Weihmann von Kaleido, einem weiteren Speak Up!-Gründungsmitglied, war bei der Tagung vertreten: „Hinter den Bezeichnungen Fake News und Hate Speak verbergen sich komplexe Zusammenhänge, für die wir alle ein besseres Verständnis brauchen. Auf der Tagung wurde rege diskutiert, Ideen entwickelt und Kollaborationen geplant. Beim nächsten Mal sind wir wieder dabei!“
Überdies konnten bei der Tagung wertvolle Kontakte geknüpft werden, beispielsweise mit der fexbw aus Süddeutschland, die in gemeinsame Formate – beispielweise einen Onlineworkshop zu Fake News im Ukrainekrieg – mündeten. Zwischenzeitlich entwickelte sich das Bündnis, das am Eupener Institut für Demokratiepädagogik (IDP) der Autonomen Hochschule Ostbelgien (AHS) zu Hause ist, immer weiter, und konnte u.a. durch Stellungnahmen zu den feigen Anschlägen auf ostbelgische Politiker im Winter vergangenen Jahres weiteren Zustrom verzeichnen. So u.a. beim Austauschabend Speak Up! – Mach mit!
Sabrina Kirschner, Koordinatorin des Speak Up! Bündnisses und Referentin am IDP freut sich über die rege Anteilnahme der ostbelgischen Bevölkerung an der Bündnisarbeit, insbesondere im Umfeld der offenen Briefe: „Es war schon bemerkenswert, wie viele Menschen uns in Reaktion auf den Brief an den Ministerpräsidenten geschrieben haben. Der Brief hat gezeigt, dass wir mit unserer Sensibilisierungsarbeit einen wichtigen Nerv treffen, und es geschafft haben, einen Teil der bis dato schweigenden Mehrheit dazu zu bringen, ihre Stimme gegen Hass und Hetze zu erheben. Daran anknüpfend haben wir verschiedene passgenaue Formate zu Fake News und Hate Speech, darunter auch eine Fortbildung an der AHS, entwickelt, um die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Besonders freut mich, dass einige der Menschen, die uns im Winter in Reaktion auf die Briefe geschrieben haben, nun die Arbeitsgruppen verstärken, die auf der Speak Up! Tagung begonnen haben, die Handlungsempfehlungen zum Umgang mit Fake News und Hetze zu erarbeiten.“
Zwischenzeitlich – auch in Folge des Ukrainekriegs – zeigte sich, dass immer mehr Menschen in Ostbelgien und der Euregio sich beruflich und privat mit der Fake News und Hate Speech Thematik auseinandersetzen müssen und an eigenen Formaten arbeiten, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt.
Innerhalb des Bündnisses kam daher der Vorschlag auf, Synergieeffekte zu nutzen, und Menschen, die an der gleichen Thematik arbeiten, bisweilen aber noch nichts davon wissen, miteinander ins Gespräch zu bringen. „So entstand die Idee, Speak Up! zur Vernetzungsstelle umzuwandeln“, erklärt Sabrina Kirschner: „Wir möchten einerseits Kontinuitäten zum Bündnis schaffen, indem wir bestehende Formate optimieren und andererseits neue Impulse setzen, indem wir zeitnah themenspezifische Angebote zu aktuellen Debatten schaffen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Menschen und Organisationen, die sich nun der Vernetzungsstelle angeschlossen haben, ist das viel einfacher möglich und ist überdies für alle Beteiligen weniger zeitaufwändig, weil keine Angebote mehr doppelt konzipiert werden müssen.“
Über den Sommer werden nun die ersten Weichen für die neue Vernetzungsstelle gestellt, deren Leitung Sabrina Kirschner übernimmt. Einerseits soll die Präsenz auf der Website und in den sozialen Medien (facebook und instagram) ausgebaut werden, zudem soll das Buch zur ersten Tagung möglichst bald in den Druck gehen. Andererseits steht die Vorbereitung einer Folgetagung an, dieses Mal in Form eines Retreats im ostbelgischen Lontzen. Auf einem ehemaligen Bauernhof werden im Oktober wiederum Menschen aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft mit Menschen aus Wissenschaft und Praxis miteinander ins Gespräch kommen, um die Fäden weiterzuspinnen, die während der ersten Tagung geknüpft wurden und so neue und innovative Konzepte zum Umgang mit Fake News und Hate Speech zu entwickeln, von denen natürlich insbesondere die Menschen profitieren solle, die sich in Ostbelgien und darüber hinaus in Ehrenamt und Beruf den Herausforderungen rund um Fake News und Hate Speech stellen.
Mittlerweile sind einige Monate seit unserer ersten Speak Up! Tagung vergangen.Aus der Tagung sind sechs verschiedene Arbeitsgruppen hervorgegangen, die derzeit fleißig an den Leitfäden arbeiten. Besonders schön ist: in den […]
Die Herbstferien waren für die Musiker des Projekts „(S)innfluence your world“ Anlass zu einem freudigen Wiedersehen. Lena, Adam, Silas, Jonas, Sofia, Sophie und Stella trafen sich für zwei Tage in […]
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