Gedenken? An was, warum und wie? Ein Abend zur Gedenkkultur, 9.12.22 18:00 Uhr im BRF

Als Abschluss der Gedenkwoche für Sekundarschulen findet dieser musikalische Abend mit anschließender Podiumsdiskussion, statt.

Mit dabei sind: Hans-Erich Viet, Regisseur des Films Der letzte Jolly Boy, der frühere Richter und Staatsanwalt Thomas Walther, der sich nach seiner Pension weiterhin als Rechtsanwalt der Nebenklage bei Prozessen gegen Nazi-Verbrechern engagiert, der Richter Udo Lechtermann, der den ganzen Prozess gegen den SS-Wachmann des KZ’s Sachsenhausen am Gericht in Brandenburg geleitet hat, Andreas Weiser, Regisseur des Hörspiel Briefe aus der Hölle, das die Briefe der Sonderkommandos in Auschwitz behandelt, Dr. Tomke Lask und François Letocart, Bildungsreferenten des IDP.

Musikialische Einleitung des Abends durch das Trio Cascades
„Eine Brücke zum Morgen“ –

Konzertlesung mit Musik und Texten aus dem Konzentrationslager Theresienstadt.

Idee und Konzeption: Claudia Valder-Knechtges und Gerd Michael Herbig

Ausführende: Bert Hahn(Lesung) Ingeborg Danz (Alt) Katrina Schulz(Violine), Peter Stein (Viola), Inka Ehlert (Violoncello)

Die Konzertlesung stellt literarische und musikalische Werke ins Zentrum, die im Konzentrationslager Theresienstadt entstanden sind: Gedichte von GertySpies und Georg Kafka, Lieder von Ilse Weber und Viktor Ullmann, Streichtrios von Hans Krása und Gideon Klein. Daneben stehen Werke von Hans Sahl, Rose Ausländer, Sigfried Einstein sowie ein Werk von Bach/Mozart.

„(…)Vieles von dem, was in Theresienstadt geschrieben und komponiert wurde, ist vernichtet, vieles vergessen, vieles aber auch nur unter dem Blickwinkel der political correctness wahrgenommen.( …)

Aber: alle diese Werke haben ihre Größe nicht dadurch, dass sie von den unmenschlichen Bedingungen ihrer Entstehung gezeichnet sind, sondern dass sie ein bewusster Gegenentwurf gegen die Entmenschlichung sind; darin übersteigen sie ihre Entstehungsbedingungen. (…)

Alle Notwendigkeit war einmal Freiheit – dieser Satz Viktor Ullmanns ist in diesem Licht gleichermaßen historisches Vermächtnis wie gegenwärtiger Aufruf. So werden Leben und Werk dieser Menschen zur Gabe einer Brücke zum Morgen durch heutiges Zeugnis.“ Gerd Michael Herbig