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Vom 09. – 14. Oktober 2022 veranstaltet das Institut für Demokratiepädagogik gemeinsam mit der Vernetzungsstelle Speak Up! auf Hof Luterberg in Lontzen die zweite internationale und interdisziplinäre Speak Up! Tagung, für die sich Interessierte aus (Ost)Belgien, Deutschland und Luxemburg angemeldet haben. Speak Up! ist eine internationale Vernetzungsstelle, die im Sommer 2022 aus dem gleichnamigen ostbelgischen Bündnis hervorgegangen ist und dessen Ziele fortsetzt. Nämlich, innerhalb der Gesellschaft zu einem reflektieren Umgang mit Fake News und Hate Speech anzuregen und Handlungsoptionen aufzuzeigen.

Institutionelle Mitglieder der Vernetzungsstelle  sind neben den Speak Up! Gründungsmitgliedern, dem Institut für Demokratiepädagogik (IDP), Wegweiser Ostbelgien, Kaleido und dem Medienzentrum auch weitere Institutionen und Initiativen, mit denen die Vernetzungsstelle seit der ersten Speak Up! Tagung kooperiert, darunter: aus Ostbelgien beispielsweise Jugendinfo und die Verbraucherschutzzentrale, aus Deutschland das das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V. an der TU Dresden, die Fachstelle Extremismusdistanzierung oder die Meldestelle „REspect! Gegen Hetze im Netz“ der Jugendstiftung Baden-Württemberg.

Sabrina Kirschner vom Institut für Demokratiepädagogik, die die Vernetzungsstelle Speak Up! leitet, umreißt das Konzept der zweiten Tagung: „Mit erfahrenen Menschen aus der Praxis, innovativen Wissenschaftler*innen und engagierten Vertreter*innen der ostbelgischen Zivilgesellschaft – darunter, was mich sehr freut, auch einige, die im vergangenen Jahr schon dabei waren – möchten wir auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse wieder praktische und anwendungsorientierte Formate zum Umgang mit Fake News und Hate Speech entwickeln, die wir in unserem (Berufs-)Alltag bzw. im Ehrenamt nutzen können. Dabei knüpfen wir an das an, was sich bei der ersten Tagung bewährt hat. Wir freuen uns wieder auf spannende Inputvorträge und Workshops, brainstormen gemeinsam in einem Worldcafé und haben wieder interdisziplinäre und internationalen Kleingruppen eingerichtet, in denen ein Austausch auf Augenhöhe stattfindet und Ideen und Konzepte geschmiedet werden. Neu sind hingegen Formate, wie ein Design-Sprint bzw. Planspiele. Ebenso ist der Tagungsort neu, nämlich ein Selbstversorgerhaus in Lontzen. So steht dann dieses Jahr auch der Austausch und das Netzwerken an ungewöhnlichen Orten  auf dem Programm: beim gemeinsamen Zubereiten der Mahlzeiten in der Küche, beim morgendlichen Jogging oder eben bei einem Spaziergang durch die idyllische ostbelgische Landschaft.“

Das Interesse für die deutschsprachige Veranstaltung war jedenfalls sehr groß. Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus den Belgien, Bulgarien, Deutschland, Italien, Österreich, den Niederlanden und sogar der aus dem französischen Übersee-Département Réunion haben sich um eine Teilnahme an der Tagung beworben, weil sie über aktuelle Forschung und Projekte zu Fake News und Hate Speech mit der ostbelgischen Zivilgesellschaft ins Gespräch kommen wollen. Ausgewählt wurden letztendlich 22 von ihnen, die nun auch gemeinsam mit Vertreter*innen der ostbelgischen Zivilgesellschaft innovative Konzepte zum Umgang mit Fake News und Hate Speech erarbeiten und ausprobieren werden.

IDP-Leiterin Dr. Tomke Lask betonte: „Das Team des IDPs war auch in diesem Jahr über das Interesse, das unserem Aufruf entgegengebracht wurde, sehr positiv überrascht. Auch über das gestiegene ostbelgische Interesse an der Thematik haben wir uns sehr gefreut“. 

Das Programm finden Sie hier: Programm Speak Up! Lontzen

Digital Open Space | Krieg! Was nun?




Am Donnerstag, dem 31. März 2022 war es soweit, der von der Fachstelle Extremismusdistanzierung initiierte Digital Open Space zum Thema „Krieg! Was nun?“ fand statt.
Nach der Begrüßung durch Lars Schoppe, dem Vorsitenden der LAG Mobile Jugendarbeit/Streetwork Baden-Württemberg e.V. folgte ein kurzes Warm Up im Plenum, bei dem die Teilnehmer*innen per Mentimeter ihre Erwartungen formulieren konnten. Anschließend stellten die Vertreter*innen der organisierenden Institutionen*innen ihre Arbeit und sich vor.  Die Fachstelle Extremismusdistanzierung war überaus zahlreich mit den Referent*innen Karim Saleh, Julian Salzmann und Derya Şahan vertreten (Grüße ins Ländle an Mathieu Coquelin, der heute leider passen musste). Für die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg war Felix Steinbrenner vor Ort, Mobirex – Monitoring/Bildung/Information war mit Heval Demirdöğen vertreten und das Institut für Demokratiepädagogik mit Sabrina Kirschner, die für medienpädagogische Angebote verantwortlich ist und das Speak up Bündnis koordiniert.Nach der kurzen Vorstellungsrunde ging es dann in drei Open Spaces: Mit Heval Demirdöğen diskutierten die Teilnehmenden über ‚Betroffenheitsdimensionen und soziale Konflikte‘, bei Felix Steinbrenner ging es um ‚politische Diskurskompetenz‘ und bei Sabrina Kirschner um ‚Medien- und Informationskompetenz (inkl. Fake News)‘.Der Austausch in den drei Räumen war leider viel zu kurz, da seitens aller Teilnehmenden großes Interesse bestand, sich über Herausforderungen und aktuelle Bedarfe auszutauschen, gerade vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. Nach der intensiven Austauschphase kamen die Teilnehmenden im Plenum zusammen, um die Diskussionsergebnisse vorzustellen.
Die abschließenden Mentimeter-Umfragen haben verdeutlicht, dass das Format sehr wichtig war.
Beim Debriefing zeigte sich, dass es nun wichtig ist, neue Formate zu entwickeln, die sich an den Bedarfen der Teilnehmenden orientieren.

Sabrina Kirschner, die am Institut für Demokratiepädagogik auch für die medienpädagoischen Angebote zuständig ist und das Speak Up! Bündnis koordiniert, hat vor kurzem eine Fortbildung für Lehrkräfte an der AHS gegeben und darüber auch bei Instagram berichtet:

FortbildungLehrkraefte

„👩🏼‍🏫 Fortbildung für Lehrkräfte 👩🏼‍🏫

Am Donnerstag war es soweit, ich durfte meine allererste Lehrer*innenfortbildung an der Autonomen Hochschule Ostbelgien zum Thema „Der Vorlauteste hat nicht immer Recht! – Zum Umgang mit Fake News“ geben.
Ein Thema, das gerade vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nicht aktueller sein könnte.
Es war ein sehr intensiver Tag mit hoch motivierten Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräften, die an den verschiedensten Regel- und Förderschulen Ostbelgiens bzw. im Parlament arbeiten und die verschiedensten fachlichen Schwerpunkte haben.
Wir haben uns jedenfalls in verschiedenen methodischen und didaktischen Settings mit der Rolle von Fake News, v.a. in den sozialen Medien befasst, uns über Speak Up ausgetauscht, spannende Tools getestet, die Rolle von Medien- und Informationskompetenz erörtet und gemeinsam verschiedene Bausteine für verschiedene Unterrichtsphasen entwickelt. Nebenbei haben wir Etherpads als kollaborative Dokumentationstools erprobt und unseren eigenen Medienkonsum kritisch hinterfragt. Es war ein anstrengender, aber wirklich produktiver Tag!… Vielen Dank alle, die dabei waren!“

Täglich sehen wir im Fernsehen die schrecklichen Bilder aus der Ukraine. Erste Geflüchtete sind schon in Belgien angekommen.

Einige in Ostbelgien lebende Menschen stehen nun auch vor der Herausforderung, wie sie den Krieg in der Ukraine im Berufsalltag thematisieren. Dies betrifft auch und insbesondere Lehrkräfte, die im Kindergarten, an Grundschulen und Sekundarschulen und nicht zuletzt an Hochschulen bzw. Universitäten sowie in der (außer)schulischen Jugendarbeit aktiv sind.

In diesem Beitrag bündeln wir verschiedene Angebote, die – oft tagesaktuelle – Informationen bereitstellen. Teils richten sich diese Internetangebote an Erwachsene, teils an Kinder und Jugendliche.

Wir ergänzen den Beitrag laufend.

Angebote in den sozialen Medien

Katapult

Vielen ist das Angebot von Instagram bekannt, wo Katapult verschiedene bunte und gut aufbereitete Infografiken anbietet. Derzeit steht die Berichterstattung ganz im Zeichen des Kriegs in der Ukraine und mehrmals täglich werden auf Instagram tagesaktuelle Karten und Infografiken veröffentlicht, die bisweilen als stummer Impuls oder zum Einstieg in den Unterricht genutzt werden können. Um das Angebot aufzurufen, bitte hier klicken.
 

Angebote aus der Wissenschaft

H-Soz-Kult

H-Soz-Kult ist das Portal für Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften und hat verschiedene Informationsmaterialien zum Krieg in der Ukraine zusammengetragen, die Historiker*innen zur Vorgeschichte und zu den Ereignissen in und um die Ukraine veröffentlicht haben. Die umfangreiche Liste findet sich hier.

Angebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

BR24

Der Bayerische Rundfunk hat eine Themenseite „Ukraine-Krieg: So ordnen Sie Quellen und Bilder richtig ein“ eingerichtet, die über diesen Link abrufbar ist.

Die Sendung mit der Maus

Eigentlich als Kindersendung gestartet, sind viele treue Zuschauer*innen der Sendung mit der Maus heute schon erwachsen. Nichtsdestotrotz greift die Maus kindgerecht aktuelle Themen auf und bietet auch zum Krieg in der Ukraine aktuelle und kindgerechte Informationen über die Website.Um das Angebot aufzurufen, bitte hier klicken. 

KiKA

Der Kinderkanal hat für Erwachsene einige Hinweise und Tipps zum Thema mit „Kindern über Krieg sprechen“ zusammengestellt. Das Angebot lässt sich hier abrufen.

KiRaKa (WDR)

KiRaKa ist das Kinderradioprogramm von WDR5 und bietet hier auf seiner Website verschiedene kindgerechte Angebote rund um die Ereignisse in der Ukraine an.

neun 1/2 (WDR)

Das Angebot für Kinder und Jugendliche des WDR hat einen kurzen Erklärclip zum Krieg in der Ukraine produziert, der sich hier anschauen lässt.

SRF

Der Schweizer Sender hat ein Erklärvideo für Kinder produziert, das sich hier anschauen lässt. Zudem bietet es hier eine Themenportalseite an, die kindgerecht Fragen rund um den Ukrainekrieg klärt.

ZDF Logo!

Das ZDF hat bei Logo einige Informationen zum Krieg in der Ukraine für Kinder und Jugendliche zusammengestellt. Das Angebot findet sich hier.

Angebote von Institutionen der politischen Bildung

Institut für Demokratiepädagogik

Der Krieg in der Ukraine wird immer mehr zu einem Informationskrieg. Bisweilen ist es schwierig, Informationen von Fake News zu unterscheiden. Dazu bedarf es es der Medien- und Informationskompetenz. Eben diese war Thema in der kostenfreien Weiterbildung „Der Vorlauteste hat nicht immer Recht!“, die unsere Referentin und Speak Up Koordinatorin Sabrina Kirschner am Do., 17.03.2022, 08:30-16:30 Uhr via Zoom anbot.

Am 31. März zwischen 10 und 12 Uhr nahm das IDP als am Open Space Krieg! Was nun? teil, den die Fachstelle Extremismusdistanzierung organiert. Zudem machen ach Vertreter*innen der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg, Mobirex – Monitoring/Bildung/Information mit.

Bundeszentrale für Politsche Bildung

Auch die Bundeszentrale für politische Bildung bietet derzeit ein Themenspecial zum Krieg in der Ukraine an, das hier eingesehen werden kann.

 
Die Bundeszentrale für politische Bildung bündelt über dies auf der Seite euro|topics verschiedene Artikel aus der europäischen Presse. Das Angebot rund um den Ukraine-Krieg kann hier abgerufen werden.
 
Zudem bietet die Bundeszentrale für Politische Bildung im Rahmen ihrer Reihe „Politikstunde“ eine ‚Unterrichtsstunde‘ mit verschiedenen Osteuropaexpert*innen an, so mit

  • Prof. Dr. Hans-Henning Schröder zum Thema „Krieg gegen die Ukraine – Was treibt Putin?“, (hier)
  • Dr. Andreas Umland zum Thema „Russland-Krise: Wird Moskau in der Ukraine eskalieren“ (hier)
  • Dr. habil. Anna Veronika Wendland zum Thema „Geschichte und Gegenwart der Ukraine“ (hier)

 
Speziell an Kinder richtet sich das Angebot Hanisauland, das kindgerecht Fragen rund um den Krieg und dessen Geschichte beantwortet.

Deutsche Landeszentralen für politische Bildung

Innerhalb Deutschlands gibt es verschiedene Landeszentralen für politische Bildung, die für die jeweiligen Bundesländer zuständig sind. Viele der Landeszentralen bieten Themendossiers an, die wir hier verlinken:

 Zudem bieten einige der Landeszentralen online-Veranstaltungen an. Mehr Infos dazu finden sich weiter unten.

fexbw

Unsere Kolleg*innen aus Süddeutschland, die auch zu Gast auf unserer Speak Up Tagung waren, haben hier verschiedene Angeote entwickelt, die dabei helfen, mit Medienkompetenz Fake News zu entschlüsseln.

Zentrum fir politesch Bildung

Unsere Kolleg*innen aus Luxemburg, die auch zu Gast auf unserer Speak Up Tagung waren, haben das Tool Propaganda.guide entwickelt, mit dem es möglich ist, Medien aller Art auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Ihr könnt es hier ausprobieren. Zudem hat das ZfP ebenfalls eine Themenseite eingerichtet, die in deutscher bzw. französischer Sprache Unterrichtsmaterialien und Informationen zum Krieg in Europa sammelt, darunter auch Arbeitsblätter auf Deutsch bzw. Französisch.

Zentrum polis

Das österreichische Zentrum polis hält auf seiner Seite verschiedene Unterrichtsmaterialien rund um den Krieg in der Ukraine bereit, die sich hier einsehen lassen.

Angebote von Institutionen der Kinder- und Jugendarbeit

DKJS

Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung,die auch Projektpartnerin unserers Erasmus+ Projekts „(S)innfluence your World“ ist, bietet auf ihren Seiten Informationen dazu an, wie man Kindern altersgerecht den Ukraine Krieg erklären kann.

Angebote in leichter Sprache

Alteo

Alteo VOG – die Sozialbewegung für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung hat in seiner Zeitung Informationen über den Ukraine Krieg in leicher Sprache zusammengefasst, die sich hier abrufen lassen.

Podcasts

GEOlino

Bei Geolino findet ihr hier einen knapp 20-minütigen kindgerechten Podcast zur Thematik.

Sicherheitshalber

Für Erwachsene, die sich für solide von Fachleuten recherchierte  sicherheitspolitische Hintergründe des Ukraine-Kriegs interessieren, sind die neuesten Folgen des Podcasts Sicherheitshalber interessant. Sie können hier nachgehört werden.

Ukraine – Die Lage

Ebenfalls ein Podcast für Erwachsene. Professor Masala, Co-Gastgeber des Sicherheitshalber Podcasts, analysiert für den Stern täglich die Lage in der Ukraine. Die Folgen lassen sich hier abrufen.

 

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Letztes Update: 25. April 2022 um 21:43 Uhr

Virtuelles Treffen am Montag, den 13.12.2021

Speak Up - Mach mit

Für Montag, den 13. Dezember 2021 hatte die Speak Up-Koordination beim Institut für Demokatiepädagogik (IDP) spontan ein virtuelles Treffen unter dem Motto „Speak Up! – Mach mit!“ organisiert, um sich mit interessierten Bürger*innen auszutauschen.
Denn, der offene Brief an Ministerpräsident Oliver Paasch, den mittlerweile fast 200 Menschen und VOGs mitunterzeichnet haben, bewegte nämlich viele Menschen, die sich Ostbelgien verbunden fühlen, dem Institut für Demokratiepädagogik teils sehr persönliche Nachrichten zu schreiben.

Aus den zahlreichen e-Mails wurde deutlich, dass nicht nur großes Interesse bestand, mehr über das Speak Up Bündnis zu erfahren, sondern auch selbst aktiv(er) im Kampf gegen Fake News und Hate Speech zu werden. Wie ein solches Engagement aussehen konnte, überlegten die Teilnehmenden des Treffens gemeinsam mit Vertreter*innen des Bündnisses.

Das Treffen startete zunächst mit einer kleinen Begrüßung seitens IDP-Leiterin Tomke Lask, ehe eine Vorstellungsrunde folgte, bei dem alle Anwesenden sich kurz vorstellten konnten. Aus den Reihen der Speak Up Bündnismitglieder waren u.a. Speak Up-Koordinatorin Sabrina Kirschner vom IDP anwesend, die das virtuelle Treffen moderierte, zudem war das Medienzentrum mit Gaby Zeimers und Wilma Savelsberg vertreten, für Kaleido nahm Tabea Weihmann teil.

Viele der anwesenden Bürger*innen, die teils als Privatpersonen, teils in Vertretung von VOGs oder Unternehmen aus der Wirtschaft kamen, spiegelten uns ihre Fake News und Hate Speech Erfahrungen aus dem Alltag und zeigten Problemsituationen auf. Allen war klar: Es besteht dringender Handlungsbedarf. Ein großer Teil der Anwesenden bedauerte in diesem Zusammenhang, dass die handlungsorientierte politische Bildung in Schule und Ausbildung nur eine Nebenrolle spielt, zumal diese eine wichtige Grundvoraussetzung darstellt, um informiert an gesellschaftlichen Diskursen teilhaben zu können und sich eben auch Fake News und Hate Speech entgegenstellen zu können.

Im Laufe des Treffens stellte die Speak Up Koordinatorin die bisherige Arbeit des Bündnisses vor und benannte die interdisziplinäre und internationale Speak Up Tagung, die Ende Oktober in Eupen stattgefunden hatte, als wichtigen Meilenstein in der Arbeit des Bündnisses.
Zudem ermunterte sie alle Anwesenden, sich den Arbeitsgruppen, die sich bei der Tagung zur Ausarbeitung von Handlungsempfehlungen konstituiert hatten, anzuschließen. Im Frühjahr möchten die Arbeitsgruppen nämlich ihre überarbeiteten Handlungsempfehlungen im Rahmen eines Publikationsworkshops abschließend für den Druck vorbereiten. Das Angebot zur Mitarbeit nahmen einige der Teilnehmenden an, worüber wir uns sehr freuen.

Im Anschluss an die kurze Präsentation blieb genug Zeit, weitere Ideen für die zukünftige Arbeit des Bündnisses zu diskutieren. Nach rund zwei Stunden intensiver Diskussion war klar: es braucht in Ostbelgien mehr zivilgesellschaftliches Engagement gegen Fake News und Hate Speech!

Alle, die es am vergangenen Montag nicht zum virtuellen Treffen geschafft haben, sich aber trotzdem gerne ins Bündnis oder die Arbeitsgruppen einbringen wollen, können gerne per e-Mail Kontakt mit der Speak Up Koordination aufnehmen.


Wir bedanken uns nochmals für Ihre Unterstützung des offenen Briefes an Ministerpräsident Oliver Paasch und die Solidarisierungen mit dem EU-Abgeordneten Pascal Arimont.

Einige Unterzeichner*innen haben uns recht ausführliche Mails geschrieben, und Interesse bekundet, sich aktiv(er) gegen Fake News und Hate Speech in Ostbelgien engagieren zu wollen. Wir haben deshalb spontan entschlossen, ein virtuelles Treffen zu veranstalten, bei dem Sie mehr über das Speak Up Bündnis erfahren können und im Austausch mit Vertreter*innen des Bündnisses und anderen Anwesenden herausfinden können, ob und wie sie sich selbst zukünftig einbringen können.  

Das besagte „Speak Up – Mach mit!“ Treffen findet am Montag, 13. Dezember 2021 ab 19 Uhr online statt. Wir rechnen damit, dass das Treffen max. 90 Minuten dauert.

Interessierte können sich unter Angabe ihres vollständigen Namens und einer e-Mail Adresse bis Montag, 13. Dezember 2021 um 12 Uhr, unter info[at]idp-dg.be anmelden und erhalten spätestens am frühen Montag Nachmittag ihre persönlichen Zugangsdaten. Wichtig: Bitte im Betreff Speak Up! – Mach mit! vermerken.

Wenn Sie sich zwischenzeitlich genauer über Speak up und die bisherige Arbeit informieren möchten, können Sie dies beispielsweise über die IDP-Website oder die Social Media Accounts bei Facebook bzw. Instagram. Gerade posten wir dort beispielsweise einen Rückblick auf die Speak Up Tagung, die Ende Oktober in Eupen stattgefunden hat.

Offener Brief an Ministerpräsident Oliver Paasch

OffenerBrief

Mit großer Betroffenheit haben wir, die Mitglieder des Speak Up! Bündnisses, am vergangenen Sonntag in den sozialen Medien die Mitteilung von Ministerpräsident Oliver Paasch gelesen, dass er „persönliche Beleidigungen, Hassbotschaften und manchmal auch Morddrohungen“ von Querdenkerinnen und Querdenkern sowie Impfgegnerinnen und Impfgegnern erhält, besonders wenn es um neue und wissenschaftlich fundierte Information bezüglich der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geht. Er weist darauf hin, dass solche Aufrufe zur Gewalt auch seine Familie und Kinder stark in Mitleidenschaft ziehen, auch wenn sie nicht das eigentliche Ziel der anonymen Angriffe sind. 

Als Bündnis, das sich auch als Reaktion auf den ebenfalls durch Fake News und Hate Speech versursachten Rücktritt des damaligen ostbelgischen Bildungsministers, Harald Mollers, gegründet hat, treten wir für einen respektvollen und wertschätzenden Umgang miteinander ein, und verurteilen jedwede Form von Hate Speech, Fake News und Gewalt. 

Gerade vor dem Hintergrund der kürzlich in Eupen veranstalteten Speak Up Tagung, die auch rechtliche Aspekte und Fragen der Sanktionierung von Fake News und Hate Speech mit Fachleuten aus dem In- und Ausland diskutiert hat, möchten wir den ostbelgischen Ministerpräsidenten, Oliver Paasch, heute dazu auffordern, konsequent rechtliche Schritte zu ergreifen.  

Es muss eindeutig für alle Bürgerinnen und Bürger erkennbar werden, dass anti-demokratisches Verhalten und der Aufruf zu Gewalt gegen bestimmte Personen oder Menschengruppen nicht unter Meinungsfreiheit fallen, sondern unter den Tatbestand der Volksverhetzung. Die Parallele bei der Wortwahl dessen, was an das Triangel gesprayt wurde, lässt keinen Zweifel an der politischen Gesinnung der Tatperson(en) offen, die die Nazi-Parole “Jude verrecke” in solch geschmackloser Art persifliert hat bzw. haben.  

Wir erwarten, dass der ostbelgische Ministerpräsident nun mit gutem Beispiel vorangeht, und die juristischen Möglichkeiten ausschöpft, um die Tatperson(en) und allen anderen, die sie unterstützen, aufzuzeigen, dass die rote Linie überschritten wurde. Diese Haltung sollte allen anderen Bürgerinnen und Bürger, die die Demokratie schätzen, Auftrieb geben, selbst zu den Waffen der Rechtstaatlichkeit zu greifen. Alles andere wäre zu wenig und würde letztendlich nur den folgerichtigen nächsten Schritt beflügeln: tätliche Gewalt.

Die Erstunterzeichnenden



Die Mitunterzeichnenden

Diejenigen, die den offenen Brief mitunterzeichnen möchten, werden gebeten, sich per e-Mail unter info[at]idp-dg.be zu melden.

Name, Ort

  1. Herbert JATES, Sankt Vith
  2. Heike De BRUECKER, Koole
  3. Mario SCHÜR, Rodt
  4. Nicolai SCHMITZ, Eupen
  5. Manuel BRÜLS, Eupen
  6. Brigitte PAASCH, Sankt Vith
  7. Lisa DÜRNHOLZ, Eupen
  8. Rita BERTEMES, Eupen
  9. Anita GROTEKLAES, Hergenrath
  10. Mirko GRIESE, Eupen
  11. Wilma SAVELSBERG, Eupen
  12. Evelyne THEISSEN, Oudler
  13. Tobias FALTER, Eupen
  14. Dr. Nicholas WILLIAMS, Eupen
  15. Andreas SCHMITZ, Eupen
  16. Lothar KIRCH, Walhorn
  17. Alexander STÄRK, Neu-Moresnet
  18. Manfred WEBER, Sankt Vith
  19. Walter THEISSEN, Born
  20. David SCHNEIDER, Eupen
  21. Katrin KLEIN, Kettenis
  22. Myriam ROSSKAMP, Eupen
  23. Marina KNIEBS
  24. Bernd LORCH, Eupen
  25. Barbara GUFFENS, Eupen
  26. Fabio LESUISSE, Eupen
  27. AGORA – Das Theater der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Sankt Vith
  28. Dirk VANDRIESSCHE, Kettenis
  29. Doris SPODEN, Eupen
  30. Paul THEISSEN, Wallerode
  31. Nathalie FRIEDRICHS, Raeren
  32. Tamara GRUBER, Kettenis
  33. Werner MEYER, Schönberg
  34. Maria VAN STRAELEN, Hauset
  35. Lena PANKERT, Eupen
  36. Yvonne CHRISTMANN, Hauset
  37. Joachim VAN WEERSTH, Hauset
  38. Brigitte BONNI, Kelmis
  39. Achim MEYER, Eupen
  40. Yves WELTER Sr., Eupen
  41. Ernst MATHIEU
  42. Joseph WEBER, Eupen
  43. Roland FISCHER, Eupen
  44. Guido CLOOT, Kettenis
  45. Alfons VELZ, Mürringen
  46. Marei SCHWALL, St. Vith
  47. Helmut ZANZEN, Medell
  48. Karin GEHLEN, Eupen
  49. Isabelle LAZARUS, Eupen
  50. Andrea CROE, Kelmis
  51. Sandra WEBER, Eupen 
  52. Luc WAMPACH, Schoppen
  53. Patrick FANK, Oldenburg
  54. Guido BREUER, Eupen
  55. Ludwig HUPPERTZ, Raeren
  56. Anneliese HUPPERTZ, Raeren
  57. Gisela HERMANN-SCHLOSSMACHER, Kettenis
  58. Peter HERMANN, Kettenis
  59. Nadine GROMMES, Rodt 
  60. Ralf ZILLES, Raeren
  61. Karl BRÜLS, Rocherath
  62. Claudine KALBUSCH, Burg Reuland
  63. Roland FATZAUN, Kettenis
  64. Jörg LENTZEN, Eupen
  65. Patrick STUMP, Schönberg
  66. Thorsten LEWEN, Manderfeld 
  67. Anita BRÜSSELMANS, Manderfeld
  68. zeitKreis VoG, Raeren
  69. Sonja HOFFMANN, Raeren
  70. Daniel STOFFELS, Hünningen
  71. David WAHLEN, Brüssel
  72. René KALFA, Büllingen
  73. NATAGORA/BNVS
  74. Ingrid OHLES, Born
  75. Thomas REUTER, St. Vith
  76. Willy GAMPE, Raeren
  77. Hedy DEJONGHE-FRECHES, Eynatten
  78. Naomi RENARDY, Raeren
  79. Arno JATES, Eupen
  80. Dieter THIELEN-KRÜTGEN, Eupen
  81. Verbraucherschutzzentrale VoG, Eupen
  82. Dorothea PETERS, St. Vith
  83. Gabriele TIMMERMANN, Eupen
  84. Tomke LASK, Lüttich
  85. Marianne THOMAS, Eupen
  86. Gaby WIRTZ, Büllingen
  87. Albertine DUYNSTEE, St. Vith
  88. Sabine DRIES, Malmedy
  89. Tom FISCHER, Eupen
  90. Leon FALKENBERG, Eupen
  91. LFV – Frauen in Bewegung, Eupen
  92. Gisela CLOOT, Eupen
  93. Werner VOMBERG,
  94. Werner MARGRAFF, Sankt Vith
  95. Bärbel CREMER, Sankt Vith
  96. Kristina MREYEN, Weywertz
  97. Boris KARTHEUSER, Köln
  98. Dieter SCHAUS, Maspelt
  99. Maria HOEN, Astenet
  100. Alfred FONK, St. Vith
  101. Margit HEBERTZ, Welkenraedt
  102. Edgar DUJARDIN, Büllingen
  103. Ines KARTHEUSER, Mehring
  104. Yvonne SCHRÖDER, Eupen
  105. Max KLASEN, Moresnet-Chapelle
  106. Petra SCHMITZ, Eupen
  107. Martin ALARD, St. Vith
  108. Anny MATHEY, St. Vith
  109. Anika REUTER, Walhorn
  110. Yvonne KLEIN, Moresnet-Chapelle
  111. Heinz EVERTZ, Eupen
  112. Claude THEISS, Sankt Vith
  113. Roland LENTZEN, Raeren
  114. Liliane OFFERMANN, Eupen
  115. Yvonne RENNERTZ, Eupen
  116. Christa SCHRÖDER, Meyerode
  117. Martina PALENBERG, Eupen
  118. Johan THEIS, St. Vith
  119. Christa HOCKERTZ, St. Vith
  120. Alain TROST, Lommersweiler
  121. Beatrix KOONEN, Astenet
  122. Guido ARIMONT, St. Vith
  123. Georg HAMACHER, Raeren
  124. Alteo VoG, Eupen
  125. Andreas ARIMONT, Sankt Vith
  126. André HINCK, Hauset
  127. Melanie FICKERS, St. Vith
  128. Richard ROTHEUDT, Lontzen
  129. Resie PLATTES
  130. Christel TILLMANNS-PELZER, Walhorn
  131. Marga HUPPERTZ, Emmels
  132. Joseph SPODEN, Emmels
  133. Catherine BRÜLL, Eupen
  134. Gerd GOMMES, Burg-Reuland
  135. Margot BRÜLS-PALM, Mürringen
  136. Jean LAZARUS, Eupen
  137. Martha CLASSEN, St. Vith
  138. Alex GRIEVEN, Meyerode
  139. Denis BONGARTZ, Büllingen
  140. Martina PALM, Bülligen
  141. Monika KLÖCKER, Nidrum 
  142. Frauenliga, Eupen
  143. Hanan EL-KHOURI, Plombières
  144. Matthias ZIMMERMANN, Eupen (Präsident der SP Ostbelgien)
  145. Karl-Heinz LAMBERTZ, Eupen (Parlamentspräsident)
  146. Gaby ZEIMERS, Eupen
  147. Edgar, JOST, Eupen
  148. Git, DEWULF, St. Vith
  149. Sabine, RIXEN
  150. Jörg VOMBERG, Eupen
  151. Karin HOUSCHEID, Crombach
  152. Alain HOUSCHEID, Maldingen
  153. Marie PASTORET, Kettenis
  154. Edgar ANDRES, St. Vith
  155. Egon LINKWEILER, Clervaux
  156. Rainer PALM, Emmels
  157. Friedhelm WIRTZ, Büllingen (Bürgermeister)
  158. Annette SEFFER, St.Vith
  159. Vanessa HOUSCHEID, St. Vith
  160. Monika BRÜLS, Rocherath
  161. Martha BRÜLS, Rocherath
  162. Anita JOST, Hünningen
  163. Vivianne SCHARRES-JOST, Büllingen
  164. Alexander KRINGS, Crombach
  165. Markus DAVID, Beho
  166. Elena SCHOMMERS, Crombach
  167. Maria THOMMEN, Thommen
  168. Walter HEYEN, Sankt Vith
  169. Raymund GIEBELS, Meyerode
  170. Ricarda METTLEN, Sankt Vith
  171. Christopher ARIMONT, Etalle
  172. Elke COMOTH, Amel
  173. Angelika JOST, Honsfeld
  174. Reinhold ADAMS, Wirtzfeld
  175. DABEI VoG, Sankt Vith
  176. Gaby SCHRÖDER, Sankt Vith
  177. Deborah LENTZ, Recht
  178. Andrea HENNEN, Eupen
  179. Paul HENNEN, Eupen
  180. Frédéric -C. BOURSEAUX, Eupen
  181. Werner KROTT, Walhorn
  182. Julienne EMONTSPOHL, Weywertz
  183. Stephan DEPREEUW, Eupen
  184. Ramona LEYENS, Weywertz
  185. Monika VISE, Eynatten
  186. Thibault PETINIOT, Eupen
  187. Béatrice SCHNEIDER, Breitfeld
  188. Miriam ELEBE, Eupen
  189. Resi MATHEY, Crombach
  190. Bianca LEYENS, Weywertz
  191. Fabienne LOUGES-WAGENER, St. Vith
  192. Bürgerinitiative WALHORN VoG
  193. Daniel RAUW, Eupen
  194. Michael ALTENBERG, Eupen
  195. Marc CÜRTZ, Eupen
  196. Christine STANER, Eupen
  197. Maria DECHENE, Eupen
  198. Unabhängige Vereinigung für Behinderte und Invaldien, Büllingen
  199. Gerd MELCHIOR, Büllingen

  
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