Das Manuskript für den Speak Up! Tagungsband, in dem es um die erste Speak Up! Tagung (Oktober 2021) geht, die in Eupen stattgefunden hat, ist seit zwei Wochen beim Verlag.
Der von Sabrina Kirschner und Tomke Lask herausgegebene Speak Up! Band wird dort bald unter dem Titel „Speak Up! – Zum Umgang mit Fake News und Hate Speech: Ostbelgische Zivilgesellschaft und internationale Wissenschaft im Austausch“ erscheinen.

Zwischenzeitlich haben wir das Cover zum Buch (im Rahmen dessen, was in der Reihe, in der das Buch erscheint, möglich war…) mit dem Verlag abgestimmt und können euch heute erstmals das Cover des Buches präsentieren.

https://idp-dg.be/wp-content/uploads/2023/04/video_book.mov

It’s a wrap! Das Manuskript für den #SpeakUpOstbelgien Tagungsband, in dem es um die erste Speak Up! Tagung (Oktober 2021) geht, die in Eupen stattgefunden hat, ist nun endlich beim Verlag.

Der von Sabrina Kirschner und Tomke Lask herausgegebene SpeakUpOstbelgien Band wird dort bald unter dem Titel „Speak Up! – Zum Umgang mit Fake News und Hate Speech: Ostbelgische Zivilgesellschaft und internationale Wissenschaft im Austausch“ erscheinen.

 

Unter den Autor*innen, die in (Ost)Belgien, Bulgarien, Deutschland, Großbritannien und Nigeria leben, viele
verschiedene Nationalitäten haben und zig Sprachen sprechen, sind 21 Frauen und 9 Männer, das sind satte 70% 💪🏼 Frauenanteil. Einige
unserer Powerfrauen aus Wissenschaft, Zivilgesellschaft und #Praxis waren sogar an mehreren Beiträgen beteiligt.

❤️ Dank an alle, die das Experiment #SpeakUpOstbelgien mit uns gewagt haben:

Andrea LORENZ, Andreas EDER, Anna-Carina DELLWING, Anton VERESHCHAGIN, Astrid EICHSTÄDT, Charlène COUNSON, Dirk RIEMANN, Dominik BREUER, Dominique KERREN, Gabi BORST, Gaby ZEIMERS, Gunnar SEIDEL, Günter BRESSAU, Jana Leonie SCHNEIDER, Jente AZOU, Fabio LESUISSE, Jessica MARON, Karim SALEH, Kita BONCHEVA, Lara LIEBERTZ, Lara MALMENDIER, Maja RÖMER, Mathieu COQUELIN, Maximilian KRETER, Mirha MUHAREMOVIC, Mona LOCHT, Nadine STREICHER, Nicole DE PALMENAER, Nicole KEUTGEN, Nick WILLIAMS, Nicolas POMMÉE, Ramona MAUSEN, Rita BERTEMES, Robert QUECK, Romain SCHROEDER, Rumiana KUCAROVA, Sabrina KIRSCHNER, Sarah DEDERICHS, Saskia HECKTERS, Sofia LAABOUDI, Steffen HARMEL, Stien VERGAUWEN, Tabea WEIHMANN, Temitope AKINLEYE, Tina HENDRIKS, Tom FISCHER, Tomke LASK, Vanessa WILLEMS, Vianka MARRERO-FONSECA und Yvonne KEMPER sowie besonders natürlich an alle, die am Band mitgeschrieben haben!

 

Endspurt

Nachdem alle Beiträge unserer Beiträger*innen nun mehrere Feedbackschleifen durchlaufen haben, steht jetzt die Erstellung des satzfertigen Manuskripts an, das zum Verlag geschickt wird. Sabrina Kirschner, die die Vernetzungsstelle Speak up! leitet und das Buch gemeinsam mit Institut für Demokratiepädagogik-Leiterin Tomke Lask herausgibt, kümmert sich gerade darum und stellt sich der Aufgabe, die Texte in das Template des Verlags einzupassen und dort die entsprechenden Überschriften, Texte, Tabellen etc. nach Vorgaben des Verlags zu formatieren…

Im Transcript Verlag in Bielefeld: v.l.n.r.: Sabrina Kirschner, Tomke Lask, Mirjam Galley
Sabrina Kirschner bei der Unterschrift
Dr. Tomke Lask bei der Unterschrift

Im Oktober 2021 fand in Eupen die erste interdisziplinäre und internationale Speak up! Tagung mit integriertem Praxisworkshop statt, die die ostbelgische Zivilgesellschaft und die Mitglieder des damaligen Speak Up! Bündnisses mit Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen aus dem In- und Ausland zusammenbrachte.

Ziel der ersten Speak Up! Tagung war es, sich in verschiedenen methodischen und didaktischen Settings über den Umgang mit Fake News und Hate Speech auszutauschen.

Ein zentraler Bestandteil der Tagung waren die Arbeitsgruppen, die sich seitdem Gedanken darüber machten, wie man in spezifischen beruflichen, ehrenamtlichen und privaten Kontexten (politische Bildung, (mentale) Gesundheit, Intersektionalität, Umwelt und Presse/Soziale Medien) mit Fake News und Hate Speech umgehen kann.

Die Ergebnisse der Tagung und der Arbeitsgruppen – die sich kontinuierlich in ihrer Freizeit zum gemeinsamen Schreiben verabredet haben – liegen nun in schriftlicher Form vor und werden im Jahr 2023 in Buchform und als kostenfreies e-book (open access) im Transcript Verlag erscheinen!

Am vergangenen Mittwoch waren Institut für Demokratiepädagogik-Referentin Sabrina Kirschner, die die Vernetzungsstelle Speak up! leitet, und Institut für Demokratiepädagogik-Leiterin Dr. Tomke Lask deshalb zu Gast in Bielefeld, um einen Buchvertrag für den von ihnen herausgegebenen Tagungsbank beim transcript Verlag zu unterschreiben.

Vielen Dank an Mirjam Galley (im Foto oben rechts zu sehen), die mit uns den Vertrag vorbereitet hat und uns nun weiter im Veröffentlichungsprozess begleitet sowie an ihren ehemaligen Kollegen Christian Keitel, mit dem die allerersten Gespräche zum damals sehr vagen Konzept, das wir vom Buch hatten, stattfanden!

Nicht zuletzt danken wir allen herzlichen, die die Speak up! Tagung besucht haben, dass sie sich auf unsere experimentelle Tagung eingelassen haben und ganz besonders denjenigen, die in ihrer Freizeit an den Beiträgen für das Buch, sei es in den Arbeitsgruppen, im Werkstattgespräch oder an anderen Beiträgen mitgeschrieben haben!

Gruppenfoto am Freitag
Vorträge am Freitag
Vorträge am Freitag
Vorträge am Freitag
Vorträge am Freitag
Vorträge am Freitag
Arbeitsgruppe am Freitag
Arbeitsgruppe am Freitag
Natur am Freitag

Heute schließen wir unseren kleinen Rückblick auf die nunmehr zweite interdisziplinäre und internationale SpeakUpOstbelgien Tagung, die zwischen dem 09. und 14. Oktober im ostbelgischen Lontzen als Retreat stattfand.

Veranstaltet wurde das Retreat vom Eupener Institut für Demokratiepädagogik in Kooperation mit der im IDP ansässigen Vernetzungsstelle Speak Up! Thematisch ging es an fünf Thementagen (Montag: politische Bildung, Dienstag: Medien- und Informationskompetenz, Mittwoch: Speak Up! macht Schule, Donnerstag: Hate Speech, Freitag: Politik) um Fake News und Hate Speech als gesellschaftliche Herausforderungen.

Zu den Vortragenden zählten neben Menschen aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft Fachkräfte sowie Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland, die sich im Vorfeld um eine Teilnahme bewerben konnten, wie sich hier nachlesen lässt.

Ein wichtiges Anliegen der Veranstalter*innen war auch in diesem Jahr, dass sich bei der  Tagung alle auf Augenhöhe begegnen und voneinander lernen sollten. Anders als bei klassischen wissenschaftlichen Tagungen gab es daher keine vorher ausgedruckten Namensschildchen mit Titel, Namen und Institution, sondern lediglich einen Aufkleber, auf den die Teilnehmenden ihren Vornamen schreiben konnten.
Am Freitag haben wir das offizielle Programm mit einem Thementag zu Politik abgeschlossen, eigentlich wäre sogar Politolinguistik treffender gewesen,  hierunter ist eine Teildisziplin der Sprachwissenschaften zu verstehen, die sich mit politischer Kommunikation befasst. Hierzu hatten wir gleich zwei Vorträge.
Den Morgen eröffnete die Passauer Studentin Ann Nguyen mit ihrem englischsprachigen Vortrag, der die Ergebnisse ihrer kürzlich eingereichten Hausarbeit „The Exploitation of the “War on Terror” Frame for Political Purposes in Liberal Western Countries. We Should“ vorstellte.  
Dem schloss sich ein Vortrag der Bonner Romanistin Karolina Küsters zu „Hatespeech im französischen Wahlkampf. Linguistische Zugänge zur Erkennung und Rekonstruktion invektiver Sprechweisen“ an. Karolina bewies eindrucksvoll, wie Wissenschaftskommunikation selbst bei auf den ersten Blick weniger publikumswirksamen Themen funktionieren kann. Sie begeisterte selbst diejenigen, die im Studium wenig für Linguistik übrig hatten mit ihren Ausführungen, die die Mechanismen entschleierten, die mit beleidigenden Sprechweisen verbunden sind.
Yannick Sandberg, der am Vortrag das Projekt Ritualmordlegenden vorstellte, fand es beispielsweise spannend „zu sehen, welchen Einfluss die Wiederholung von bestimmten Wortkombinationen hat und welche nachhaltige Veränderung der Sprachgebrauch auch im Denken verursachen kann.”

Anschließend stand dann eine Arbeitsphase auf dem Programm, wo es das zu Papier bzw. ins Ethernet zu bringen galt, was schon die ganze Tagung über im Hintergrund lief, nämlich das Schmieden von Projektideen: „Projektwerkstatt. Meine Idee für ein  Projekt zum Umgang mit den gesellschaftlichen Herausforderungen Fake News und Hate Speech“.

IDP-Leiterin, Dr. Tomke LASK, war sehr positiv überrascht, wie harmonisch sich die verschiedenen Ideen, die über die Woche angesprochen und vorgeschlagen worden waren, bei dieser letzten gemeinsamen Übung zu einem fast schon ausgereiften Konzept zusammenfügten: „Das offene Ambiente mit den vielen Freiräumen zum Austausch, auch nach Arbeitsschluss sozusagen, trug als Tagungsformat viele Früchte.“

Bevor es Zeit war, Abschied zu nehmen und Heimreise zu gehen, setzten sich die Teilnehmenden in einer  Diskussionsrunde zum Thema „Was machen wir mit den Ergebnissen aus der Tagung und den Arbeitsergebnissen?“ auseinander. Alle waren sich einig, dass die Ergebnisse der Tagung unbedingt der breiteren Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft zugänglich gemacht werden müssen. Dafür muss allerdings noch eine passende Form gefunden werden. Derzeitiger Favorit sind Podcasts, allerdings wollen sich alle Beteiligten noch etwas mehr Zeit geben,  über Zielgruppe und Formate nachzudenken.

Überdies gab es erste Anfragen einiger Teilnehmenden, wie man sich dem Speak Up! Netzwerk anschließen kann. Das freute insbesondere wie Sabrina KIRSCHNER, verantwortlich für die Vernetzungsstelle Speak Up! und deren Weiterentwicklung: „Es schön, zu beobachten, wie die Vernetzungsstelle nun immer weiter wächst und gedeiht! Was vor knapp zwei Jahren als eine ostbelgische Initiative begann, entwickelt sich nun zu einem nachhaltigen  interdisziplinären und internationalen Netzwerk mit vielen engagierten Menschen, die über theoretisches Wissen und praktische Erfahrungen im Umgang mit Fake News und Hate Speech verfügen. Sich untereinander auszutauschen, Wissen und Erfahrungen miteinander zu teilen, Synergieeffekte bei bestehenden Angeboten zu nutzen und gemeinsam neue Projekte zu entwickeln, ist äußerst wertvoll. Durch unsere beiden Tagungen haben wir nicht nur  Menschen und Institutionen innerhalb Ostbelgiens miteinander vernetzt, sondern auch den Blick über den Tellerrand gewagt. Daraus sind bereits erste internationale Vorhaben entstanden, bei denen Menschen und Institutionen aus Ostbelgien gemeinsam mit Projektpartner*innen, die sie auf unseren Tagungen kennen und schätzen gelernt haben, zu den Themenbereichen Fake News und Hate Speech kooperieren.“

Bei einem kurzen Blitzlicht konnten alle Tagungsbesucher*innen noch einmal die Tagung Revue passieren lassen. Auch wenn es kurzfristig durch Pandemiebedingte Ausfälle an einigen Stellen zu improvisieren galt, zogen alle ein durchweg positives Fazit:
Nina JUNG, Bibliothekarin aus Aachen, konnte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit Einiges abgewinnen und möchte nun verstärkt mit Menschen aus Ostbelgien zusammenarbeiten: „Die Speak Up!-Tagung war für mich sehr interessant und lebendig. Sie hat dafür gesorgt, dass ich unsere ostbelgischen Nachbarn besser einschätzen kann und mich gerne weiterhin grenzübergreifend vernetzen möchte. Wir können gegenseitig voneinander nur profitieren, denn letztendlich ist die Grenze nur eine virtuelle Linie.“
Auch Yannick SANDBERG, der aus beruflichen Gründen erst gegen Ende der Tagung zur Gruppe stoßen konnte, freute sich über die offene Atmosphäre und sprach sich für eine Folgetagung aus: „Ich war am Anfang ziemlich aufgeregt, weil die Teilnehmenden ja bereits einige Tage miteinander verbracht hatten und ich erst am Donnerstag dazustieß. Schnell wurde klar, dass es keine Grüppchenbildung gab und alle einen freundlichen, offenen Umgang miteinander pflegten und Neuankömmlinge gut aufgenommen wurden. Die Lockere Atmosphäre hieß einen Willkommen, das gemeinsame Tischdecken, Essen und Abräumen ergänzte die interessanten und abwechslungsreichen Vorträge sehr gut. Ich hoffe, dass es im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit der Teilnahme gibt.“ Karolina KÜSTERS, die mit ihrem Vortrag den Input-Teil der Tagung abschloss, resümierte: “Die Woche war für mich eine wirklich einmalige Erfahrung! Nicht nur, weil ich zum ersten Mal einen wissenschaftlichen Vortrag in Hausschuhen und in einem bequemen Backensessel sitzend halten durfte; vor allem die Tagungsatmosphäre zwischen wissenschaftlichem Interesse, gesellschaftlicher Engagiertheit in der Sache, der freundlichen Diskussionskultur und einem immer wiederkehrenden Schullandheim-Flair durch die gemeinsamen Koch-Sessions war eine unvergessliche Mischung an Eindrücken, die meinen beruflichen und meinen persönlichen Horizont sehr geprägt hat!”

Bevor alle die Heimreise antraten, haben wir ein letztes Gruppen-Selfie –  dieses und alle anderen Fotos finden sich auch in der Fotogalerie– aufgenommen und im Etherpad ein paar Aufgaben für die Nachbereitung der Tagung verteilt.

Herzlichen Dank an alle, die am Freitag und an den anderen Tagen dabei waren und unsere zahlreichen Arbeits- und Diskussionsphasen bereichert haben!

Gruppenfoto am Donnerstag
Vorträge am Donnerstag
Essen am Donnerstag
Vorträge am Donnerstag
Essen am Donnerstag
Vorträge am Donnerstag
Essen am Donnerstag
Vorträge am Donnerstag

Nun geht es mit unserem kleinen Rückblick auf die schon zweite interdisziplinäre und internationale Speak Up! Tagung weiter, die zwischen dem 09. und 14. Oktober 2022 im ostbelgischen Lontzen stattgefunden hat.

Veranstalter*innen des Retreats waren das Eupener Institut für Demokratiepädagogik in Kooperation mit der Vernetzungsstelle Speak Up! Thematisch ging es an fünf Thementagen (Montag: politische Bildung, Dienstag: Medien- und Informationskompetenz, Mittwoch: Speak Up! macht Schule, Donnerstag: Hate Speech, Freitag: Politik) um Fake News und Hate Speech als gesellschaftliche Herausforderungen.

Zu den Vortragenden zählten neben Menschen aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft insbesondere Fachkräfte sowie Wissenschaftler*innen aus dem In- und Ausland, die sich im Vorfeld um eine Teilnahme bewerben konnten, wie sich hier nachlesen lässt. Ein wichtiges Anliegen der Tagung war auch in diesem Jahr, dass sich alle Teilnehmenden auf Augenhöhe begegnen und miteinander ins Gespräch kommen bzw. voneinander lernen konnten. Anders als bei klassischen wissenschaftlichen Tagungen gab es daher kein Namensschildchen mit Titel, Namen und Institution, sondern nur ein Klebeetikett fürs Oberteil, auf das die Teilnehmenden ihren Vornamen schreiben konnten. 

Am Donnerstag stand jedenfalls unser Thementag Hate Speech auf dem Programm. Maximilian KRETER, wissenschaftlicher Mitarbeiter am HAIT – der auch Gast auf unserer ersten Tagung war und seit Gründung im Juni 2022 Mitglied des Speak Up! Netzwerks rund um die Vernetzungsstelle ist – befasste sich in seinem Vortrag mit „Hatespeech in den sozialen Medien: Rechtsextreme Slogans, Codes und Invektive im deutschsprachigen Raum“.  In seinem Beitrag ging Maximilian Kreter insbesondere auf Funktionen und Techniken der Verschlüsselung rechtsextremer Kommunikation im öffentlichen Raum ein. Als bekannte bzw. oft genutzte Muster und Techniken benannte Maximilian KRETER u.a. die literarische Camouflage, die kulturelle Entwendung, die sprachliche Faltung  sowie den Metaplasmus und Elisionen. Überdies betonte der sympathische Dresdener, dass noch großer Bedarf an kontinuierlicher Forschung und daraus resultierender Expertise besteht. Aus seiner eigenen Forschung, auch gemeinsam mit Kooperationspartner*innen, sei eine Handreichung für die Praxis entstanden, die in Kooperation mit Meta und Academic Consulting Services veröffentlicht wurde. Yannick Sandberg betonte, welch einen wichtigen Beitrag die Forschung von Maximilian KRETER auch für die Praxis leistet: „Der Ansatz, die Codes und Narrative der extremen Rechten zu entschlüsseln und so über ein bloßes Beschreiben hinauszukommen, ist ein wichtiger Schritt in der Bekämpfung menschenfeindlicher Ideologien. Sowohl Präventionsarbeit als auch weitere Forschung können davon
profitieren.”

Daran schlossen sich eine Kaffeepause und zwei parallele Hybridformate an. Isabella FERRON von der Universität Modena und Reggio Emilia befasste sich in ihrem Vortrag mit der langen Geschichte der Hassrede ais linguistischer Perspektive. Es ging in ihrem Beitrag um eine sprachwissenschaftliche Untersuchung, die anhand exemplarischer Beispiele die Hassrede aus diachroner Perspektive beleuchtete und Hassrede als eine besondere Art sprachlicher Handlungen verstand.

Anne D. PEITER von der Saint Denis de La Réunion behandelte in ihrem hybriden Vortrag „Invektiven im Genozid. Überlegungen zu Erinnerungstexten von überlebenden Tutsi“. Anhand des eines Korpus autobiografischer Texte zeigte Anne D. PEITER welche Rhetoriken und Schmähungen dem Genozid der Hutu an den Tutsi in Ruanda 1994 vorausgingen und wie diese nachwirkten. 

Anschließend stellte der Historiker Yannick SANDBERG die Arbeitsergebnisse einer studentischen Projektgruppe vor, die sich an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf zum Thema „Ritualmordlegenden – Antijüdische Fake News” konstituiert hatte. Herausgekommen war nach über zweijähriger Arbeit eine Webausstellung mit rund 150 thematischen Texten und über 600 Exponaten aus verschiedenen Medien. Yannick SANDBERG zeichnete anhand dreier Fallbeispiele die Entstehung und Verbreitung antijüdischer Fake News in Form der Ritualmordlegende nach und zeigte in diesem Kontext auf, welchen Einfluss Fake News aus dem Mittelalter noch heute haben.
Nach so viel Input zu ernsten Themen hatten wir uns die Mittagspause verdient. Während ein Teil der Gruppe bei einem Spaziergang das Gehörte und Diskutierte reflektierte, bereiteten andere Teilnehmenden das Mittagessen zu: Pasta Bolognese und vegetarisches Risotto.

Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Meldeportale. Ina GOEDERT, von der LMS Saar stellte eine saarländische best practice vor: Courage im Netz – Gemeinsam gegen Hass und Hetze.

Anschließend trug Günter BRESSAU, Leiter des Fachbereichs Projektförderung/ Internationale Programme bei der Jugendstiftung sowie Koordinator der Meldestelle REspect! Gegen Hate Speech vor. Er berichtete in seinem Vortrag „Transnationales Meldeportal gegen Hate Speech und Desinformation Aufbau und Vernetzung nationaler Meldeprojekte“ über das One step beyond Erasmus+ Projekt und dessen Anschlussfähigkeit an die Meldestelle REspect. Günter BRESSAU hob dabei insbesondere die Notwendigkeit der Vernetzung vor und plädierte dafür, dass nationale Meldestellen nicht isoliert vorgehen, sondern in nationale Beratungs-, Sensibilisierungs-, Bildungs- und Sicherheitsstrukturen eingebunden werden.

Dem schloss sich eine Kaffeepause an, bei der wir uns an leckerem Kuchen – an dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank an Meisterbäckerin und IDP-Leiterin Dr. Tomke LASK– stärken konnten, der auf einem Twitter kompatiblen Brettchen geschnitten wurde, wie Sabrina KIRSCHNER, verantwortlich für die Vernetzungsstelle Speak Up!, in einem Tweet anmerkte.

Die Kaffeepause ging nahtlos in eine Arbeitsphase über, in denen die Teilnehmenden in Kleingruppen wahlweise über wissenschaftliche Begleitprojekte zu Meldestellen oder die Fragestellung „Wie kann ich mein Umfeld für den Umgang mit Fake News und Hate Speech sensibilisieren?“ beratschlagen konnten. Günter BRESSAU freute sich, von den Anwesenden wichtigen Input und Hinweise auf potentiell interessierte Wissenschaftler*innen für die Konzeption eines wissenschaftlichen Begleitprojekts zur Meldestelle erhalten zu haben.

Gegen kurz vor 19 Uhr, nach einer kurzen Besprechung der im Etherpad gesammelten Arbeitsergebnisse, haben wir dann nach der Aufnahme eines Gruppenfotos unsere Tagesgäste verabschiedet; weitere Fotos vom Donnerstag finden sich übrigens in der Fotogalerie.

Herzlichen Dank an alle, die am Donnerstag dabei waren und unsere zahlreichen Arbeits- und Diskussionsphasen bereichert haben <3

Sabrina Kirschner, die am Institut für Demokratiepädagogik auch für die medienpädagoischen Angebote zuständig ist und das Speak Up! Bündnis koordiniert, hat vor kurzem eine Fortbildung für Lehrkräfte an der AHS gegeben und darüber auch bei Instagram berichtet:

FortbildungLehrkraefte

„👩🏼‍🏫 Fortbildung für Lehrkräfte 👩🏼‍🏫

Am Donnerstag war es soweit, ich durfte meine allererste Lehrer*innenfortbildung an der Autonomen Hochschule Ostbelgien zum Thema „Der Vorlauteste hat nicht immer Recht! – Zum Umgang mit Fake News“ geben.
Ein Thema, das gerade vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nicht aktueller sein könnte.
Es war ein sehr intensiver Tag mit hoch motivierten Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräften, die an den verschiedensten Regel- und Förderschulen Ostbelgiens bzw. im Parlament arbeiten und die verschiedensten fachlichen Schwerpunkte haben.
Wir haben uns jedenfalls in verschiedenen methodischen und didaktischen Settings mit der Rolle von Fake News, v.a. in den sozialen Medien befasst, uns über Speak Up ausgetauscht, spannende Tools getestet, die Rolle von Medien- und Informationskompetenz erörtet und gemeinsam verschiedene Bausteine für verschiedene Unterrichtsphasen entwickelt. Nebenbei haben wir Etherpads als kollaborative Dokumentationstools erprobt und unseren eigenen Medienkonsum kritisch hinterfragt. Es war ein anstrengender, aber wirklich produktiver Tag!… Vielen Dank alle, die dabei waren!“