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Vor dem Hintergrund des (ost)belgischen Superwahljahrs wollten sich die Mitglieder darüber informieren, welche medialen und technischen Möglichkeiten der Medien- und Meinungsbeeinflussung es geben kann.

Endlich ist es soweit! Das Buch zur ersten Speak Up! Tagung ist im Transcript Verlag erschienen. Das von Sabrina Kirschner und Tomke Lask herausgegebene Buch, an dem rund 29 Autor*innen aus Belgien, Deutschland, Bulgarien, England und Nigeria mitgeschrieben haben, ist nun im örtlichen Buchhandel verfügbar und kann zudem über die Seite des Transcript Verlags kostenfrei als e-Book rutergeladen werden!

EPALE
Epale Wien
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Am Mittwoch, den 14. Juni 2023 fand in der Wiener Urania die EPALE und Erasmus+ Konferenz “Fakt oder Fiktion? Vermittlung kritischer Medienkompetenz in der Erwachsenenbildung” statt. Eine Tagung, die – so betonten die Organisator*innen in ihrer Ausschreibung – ein akutes gesellschaftliches Thema adressierte:

„‚Fake News‘, Filterblasen, Hasspostings und technisch generierte Meinungsmache aber auch der Einsatz künstlicher Intelligenz (AI) in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen und nicht zuletzt der Bildung erfordern eine kritische Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Digitalität. Der Erwerb kritischer Medienkompetenz ist dabei von zentraler Bedeutung. Es stellt sich daher die Frage, welche Fähigkeiten darunter verstanden werden und wie die Erwachsenenbildung auf diese gesellschaftliche Herausforderung reagiert. Welchen Anspruch verfolgt die Erwachsenenbildung in Bezug auf die Begleitung der digitalen Transformation? Wie wird sie diesem Anspruch gerecht? Wie wird kritische Medienkompetenz in einzelnen Bereichen der Erwachsenenbildung gefördert?“ 

Für die Tagung, die vom OeAD veranstaltet wurde, konnten sich interessierte Menschen aus Österreich und dem angrenzenden Ausland kostenfrei registrieren. Es erwartete sie ein bunter Strauß an Input, Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten.

Nach einer Begrüßung stand ein erster kurzer Input mit Carin Dániel Ramírez-Schiller vom OeAD an, die über „EPALE & ERASMUS+ Erwachsenenbildung: aktuelle Entwicklungen“ referierte, ehe dann die Keynotes folgten. Matthias Rohs von der TU Kaiserslautern sprach zu „Der Wert der Kritik. Medienkritik als Ziel von Erwachsenenbildung“. Nach einer kurzen Pause, die zum ersten Netzwerken genutzt werden konnte, folgte Helmut Peissl von COMMIT mit einem Vortrag zu „Kritische Medienkompetenz – von Konzepten zur Praxis“. Bevor es eine etwas längere Pause gab, wurden die Ideen- und Networkingpools vorgestellt. In diesen sollten die Teilnehmenden am Mittag Projekte kennenlernen, Methoden erleben, neue Perspektiven gewinnen, diese reflektieren und sich vernetzen. Insgesamt wurden fünf Ideen- und Networkingpools in zwei Schienen angeboten.

In der ersten Schiene referierte  Petra Hauser von der Akademie für politische Bildung und demokratiefördernde Maßnahmen Linz zum Thema „Kritisches Denken – Eine wichtige Kompetenz zum besseren Verständnis von Medieninhalten und differenzierter Meinungsbildung. Ausgewählte Beispiele: Erasmus+ PACT – Political Activism & Critical Thinking“, Lydia Rössler vom Verein Projekt Integrationshaus bot einen Pool zum Thema “ Kritische Medienkompetenz und Deutsch als Zweitsprache: Von „advocacy“ zu „empowerment“ – Beispiele aus Projekten des Digitalisierungsfonds Arbeit 4.0 der AK Wien“ an.

Und auch Ostbelgien – wo EPALE sehr aktiv ist 👋 Chantal Pierlot – war mit Sabrina Kirschner, Referentin für Medienpädagogik am Institut für Demokratiepädagogik und Leiterin der Vernetzungsstelle Speak Up! und einem Ideen- und Networkingpool zum Thema “Vermittlung kritischer Medien- und Informationskompetenz in informellen Bildungskontexten: Das Beispiel der ‘Speak Up! Tagung’ aus Ostbelgien” vertreten. Sabrina hat dabei den Teilnehmer*innen die bisherigen Speak Up! Tagungen und damit verbundene Formate als ein best practice vorgestellt und einen Ausblick auf die dritte Speak Up! Tagung und das neue Format des Speak Up! Labs für junge Erwachsene zwischen 18 und 30 Jahren gegeben.

In der zweiten Schiene waren Lara Kierot vom Demokratiezentrum Wien mit einem Vortrag zu „Digital Citizenship – Politische Bildung und kritische Medienkompetenz im digitalen Zeitalter“ vertreten, Sabrina konnte am Workshop von Romy Ruppert von Radio ARA aus Luxembourg teilnehmen, die einen kurzweiligen und praxisnahen Input zum Thema “ Erasmus+ MILES – Vermittlung von Media & Information Literacy in Community Medien“ vorbereitet hatte.

Danach blieb dann bei einem Umtrunk genügend Zeit, um sich untereinander auszutauschen und zu vernetzen. Einen spannenden Anlaufpunkt dabei bildeten auch die Infostände, auf denen die Speaker*innen Informationen zu ihren Organisationen deponieren konnten sowie der Stadt des OeAD, bei dem man in lockerer Atmosphäre mit den Mitarbeiter*innen sowie anderen Teilnehmenden ins Gespräch kam. Erste Kontakte wurden jedenfalls nach Österreich und darüber hinaus geknüpft und schon in dieser Woche findet im grenznahmen Deutschland ein erstes Treffen in Präsenz mit einem der jungen Radiomacher*innen aus Luxemburg statt.

Vielen Dank an die Organisator*innen für eine spannende Tagung, die wichtige Einblicke und gute Vernetzungsmöglichkeiten geboten hat!

Fotonachweise: 1 – OeAD, 2 – Sabrina Kirschner – alle anderen: OeAD – Agentur für Bildung und Internationalisierung /APA-Fotoservice/Hörmandinger

Das Manuskript für den Speak Up! Tagungsband, in dem es um die erste Speak Up! Tagung (Oktober 2021) geht, die in Eupen stattgefunden hat, ist seit zwei Wochen beim Verlag.
Der von Sabrina Kirschner und Tomke Lask herausgegebene Speak Up! Band wird dort bald unter dem Titel „Speak Up! – Zum Umgang mit Fake News und Hate Speech: Ostbelgische Zivilgesellschaft und internationale Wissenschaft im Austausch“ erscheinen.

Zwischenzeitlich haben wir das Cover zum Buch (im Rahmen dessen, was in der Reihe, in der das Buch erscheint, möglich war…) mit dem Verlag abgestimmt und können euch heute erstmals das Cover des Buches präsentieren.




















Für das Eupener Institut für Demokratiepädagogik und die nunmehr internationale Vernetzungsstelle Speak up!, die aus dem gleichnamigen ostbelgischen Bündnis hervorgegangen ist, sind Institut für Demokratiepädagogik-Leiterin Dr. Tomke Lask und IDP-Referentin Sabrina Kirschner, die die Vernetzungsstelle Speak Up! leitet, am 1. Oktober 2022 per Bahn in die tschechische Hauptstadt gereist, wo sie am Folgetag nachmittags eintrafen. Schließlich wurden sie vom Jugendbüro der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Nationalen Agentur Erasmus+ ausgewählt, um an einer englischsprachigen Erasmus+ Transnational Cooperation Activity (TCA) zum Thema „Media literacy as a key skill for modern life“ teilzunehmen, die von der Czech National Agency for International Education and Research, Dům zahraniční spolupráce – DZS, organisiert wurde.

Sabrina Kirschner freute sich sehr über die Möglichkeit, an der TCA teilzunehmen: „Der Ausschreibungstext, der u.a. auf Phänomene, wie Fake News und Desinformation einging und in Aussicht stellte, best practices kennenzulernen und neue Projektideen zu entwickeln, überzeugte mich. Die Möglichkeit, neue Kooperationspartner*innen zu finden und die eigene ostbelgische Arbeit bekannter machen zu können sowie möglicherweise Inspiration für ein erstes eigenes Erasmus+ Projekt zu finden, waren das Hauptmotiv für (m)eine Teilnahme.“   

Nachdem am Montag Kennenlernaktivitäten und Präsentationen rund um das Erasmus+ Programm bzw. zu Musterprojekten aus der Tschechischen Republik auf dem Programm standen, fand am Abend eine Stadtführung statt, bei man nicht nur Land und Leute kennenlernen, sondern auch mit anderen Teilnehmenden Projektideen schmieden konnte.

Der Dienstag stand ganz im Zeichen des Netzwerkens und der Entwicklung von Projektideen für Erasmus+. Am Morgen wurden erste Ideen in zufällig nach Geburtsmonat zusammengewürfelten Gruppen entwickelt. Tomke erarbeitete u.a. gemeinsam mit Teilnehmenden aus Deutschland, Griechenland und Lettland Konzepte, Sabrina landete so in einer Arbeitsgruppe mit Lehrkräften aus Griechenland, Malta, Norwegen und Litauen.

Am Nachmittag stand die Arbeit in selbstgewählten thematischen Gruppen auf dem Programm, die am Folgetag fortgesetzt werden sollte. Abends fand dann eine Bootsfahrt auf der Moldau statt, die dem Networking mit Teilnehmenden diente, zu denen man zuvor weniger Kontakt hatte.

Der abschließende Mittwoch war dann für die Präsentation der erarbeiteten Ideen und Konzepte gedacht. IDP-Leiterin Dr. Tomke Lask war dabei gemeinsam mit Mirja Karjalainen-Väkevä aus Finnland, Elise Ellul aus Malta, Kataryzna Oklesińska aus Polen sowie Tereza Gvoždiáková und Sabina Fejsáková aus Tschechien in der Projektgruppe „Getting MAD! – Media Arts Digital“ vertreten und hat die Arbeitsergebnisse ihrer Gruppe vorgetragen. Gleiches galt für Sabrina Kirschner, die gemeinsam mit Marianne Hagelia von der Høgskolen i Østfold  in einer Teilarbeitsgruppe zu „Training teachers to train“, überlegt hatte, wie man Lehrpersonen und Multiplikator*innen derart schulen kann, dass sie kritische Medien- und Informationskompetenz fächerübergreifend vermitteln können. Ergebnis war eine Präsentation zum Thema Developing Curricula to qualify Educators in Critical Media Literacy. Marianne und Sabrina wollen nun ihre Idee weiter ausbauen und in ihrem Netzwerk nach Mitstreiter*innen suchen, u.a. auf der am kommenden Sonntag beginnenden Speak Up! Tagung, wo es einige Teilnehmende gibt, die sich im (Hoch)Schulumfeld mit Medien- & Informationskompetenz zur Prävention von Fake News und Hate Speech befassen. Wir sind gespannt, was daraus wird!

Nach den Präsentationen war es Zeit, sich zu verabschieden und sich auf den doch recht langen Heimweg zu begeben. IDP-Leiterin Dr. Tomke Lask resümierte: „Menschen aus ganz Europa zu treffen, um über neue Projekte anzugehen und sich über bestehende und zukünftige Erasmus+ Projekte auszutauschen war sehr gewinnbringend“.

Medien- und Informationskompetenz sind jedenfalls am IDP und bei Speak Up! wichtige Themen und gerade deshalb haben wir uns sehr gefreut, in Prag die Chance gehabt zu haben, uns mit Lehrpersonen aus Belgien (Flandern), Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Griechenland, Lettland, Litauen, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden und Tschechien auszutauschen, mehr über ihre best practices zu erfahren und gemeinsam Projektpläne zu schmieden…

An dieser Stelle herzlichen Dank an Chantal Pierlot vom Jugendbüro für die äußerst professionelle Begleitung in der Vorbereitungsphase!

Wir sind nun gespannt, was die Zukunft bringt!

Sabrina Kirschner, die am Institut für Demokratiepädagogik auch für die medienpädagoischen Angebote zuständig ist und das Speak Up! Bündnis koordiniert, hat vor kurzem eine Fortbildung für Lehrkräfte an der AHS gegeben und darüber auch bei Instagram berichtet:

FortbildungLehrkraefte

„👩🏼‍🏫 Fortbildung für Lehrkräfte 👩🏼‍🏫

Am Donnerstag war es soweit, ich durfte meine allererste Lehrer*innenfortbildung an der Autonomen Hochschule Ostbelgien zum Thema „Der Vorlauteste hat nicht immer Recht! – Zum Umgang mit Fake News“ geben.
Ein Thema, das gerade vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine nicht aktueller sein könnte.
Es war ein sehr intensiver Tag mit hoch motivierten Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräften, die an den verschiedensten Regel- und Förderschulen Ostbelgiens bzw. im Parlament arbeiten und die verschiedensten fachlichen Schwerpunkte haben.
Wir haben uns jedenfalls in verschiedenen methodischen und didaktischen Settings mit der Rolle von Fake News, v.a. in den sozialen Medien befasst, uns über Speak Up ausgetauscht, spannende Tools getestet, die Rolle von Medien- und Informationskompetenz erörtet und gemeinsam verschiedene Bausteine für verschiedene Unterrichtsphasen entwickelt. Nebenbei haben wir Etherpads als kollaborative Dokumentationstools erprobt und unseren eigenen Medienkonsum kritisch hinterfragt. Es war ein anstrengender, aber wirklich produktiver Tag!… Vielen Dank alle, die dabei waren!“